11.08.2019 – Münchner Jakobsweg 7. Tag

von Katja Härle

11. August 2019

Görisried – Kempten
(20,2 km)

Die Übernachtung bei Familie Herb am Ortsausgang von Görisried ist angenehm und sehr ruhig. Das Frühstück ist familiär und liebevoll, wie schon bei den anderen Privatunterkünften, mit selbst eingekochter Marmelade und frisch gebackenem Zopf. Es ist noch ein weiteres Pilgerpärchen da, das im Nachbarzimmer schläft und noch später aufsteht.

Um 9 Uhr starte ich in den Tag. Heute ist wieder schönstes Wetter, blauer Himmel und Sonnenschein pur.

Viel Waldwege heute, traumhaft und sorgt für Schatten.

Der Weg geht gemütlich dahin, mit wenig Steigungen und so ist Kempten – genauer gesagt der Bachtelweiher am äußersten Stadtrand – bereits um 14:15 Uhr erreicht.

Heute habe ich dann das erste Mal das „Buen Camino“ als Pilgergruß von einem anderen Pilger gehört. Er holt mich an einer Kreuzung ein, an der ich noch die korrekte Richtung zu bestimmen versuche – die Schilder hat ein Sturm oder wütender Mensch flachgelegt. Der Pilger läuft mit Hund und erzählt mir, er käme eben aus Santiago. Er sei den Camino Francés von St.-Jean-Pied-de-Port nach Santiago gelaufen und eben erst zurückgekehrt. Und da er noch etwas Zeit hätte und vom Pilgern nicht genug bekäme, würde er nun noch nach Lindau pilgern. Ich kann es allzu gut verstehen, erging es mir vor 2 Jahren ganz genauso.

Der Weg in die Stadtmitte verläuft weiterhin größtenteils im Grünen, so dass unvermittelt die Stadt erreicht ist.

Um 17 Uhr stehe ich vor meinem heutigen Nachtquartier, zentrumsnah und dennoch sehr ruhig gelegen. Und offenbar in einer vertrauensvollen Nachbarschaft:
Die Gastgeberin scheint nicht da zu sein und hinterließ mir eine Nachricht und den Hausschlüssel deutlich sichtbar vor der Haustüre.

So etwas gäbe es in München nicht.

Jetzt folgt das übliche Abendprogramm:

Füße hochlegen und dabei Blog schreiben, duschen, Wäsche waschen, essen gehen und entspannen☺️



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