Estella – Sansol
(28 km)
Puuuuuh…. Ein langer, bei 30 Grad dazu noch ein heißer und kaum schattiger Weg heute. Nach 7 Stunden laufen ist dann auch Schluss. Meine Füße mögen nicht mehr – nein, ich mag nicht mehr. In Sansol, tatsächlich knapp einen Kilometer vor dem eigentlichen Ziel Torres del Río streiche ich die Segel und entscheide mich, hier zu bleiben und keinen Schritt mehr weiter zu gehen. Außerdem entschließe ich mich, erneut planerisch ein Hotel am nächsten Tag in Logroño zu buchen. Und wenn es nur ist, damit ich mich auf etwas freuen kann! Denke ich bei mir beim Betrachten des mindestens 20 Schlafplätze zählenden Bettenlagers.
Der Morgen begann mit einem traumhaften Sonnenaufgang und versprach damit schon ein sehr schöner Tag zu werden.
Und kurz nach Aufbruch taucht das aufgrund des Weinbrunnens vielbeworbene Weingut Irache auf. Doch der Brunnen ist zumindest linksseitig versiegt: man kann zwar Wasser zapfen, aber der linke Hahn, der normalerweise Wein zutage fördern sollte, bleibt trocken. Der Pilger vor mir ist sichtlich schockiert. Damit hat er wohl nicht gerechnet.
Wahrscheinlich sind wir zu früh, um 8:30 Uhr scheint es noch keinen Wein zu geben.
Der Weg bietet heute landschaftlich wenig Anreize und mit langgezogenen kargen Feldern, ewig dahingehenden Wegen bekomme ich einen Vorgeschmack, wie es sich wohl anfühlen wird, durch die Meseta zu gehen. Das Teilstück zwischen Burgos und Léon ist bekannt für karges Land, wenig Schatten und nicht endenwollende Wege.
Da sind die in einer Talsenke unvermittelt sitzenden Musiker eine willkommene Abwechslung. Und das nur für uns Pilger, sicher sind „Spenden“ erwünscht, dennoch finde ich es nett:
Meine heutige Unterkunft besticht durch Rustikalität. Ich bin gespannt wie die Nacht wird.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf das Pilgermenü. Ich habe einen Bärenhunger.
Meine Schlafstätte für heute Nacht. Da lacht mein wackeres Pilgerherz und hüpft vor Freude ?
