Sansol – Navarrete
(34 km)
Wow! Heute lief’s – im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich hatte ich ja in Logroño ein Hotelzimmer gebucht. Tja, aber als ich dann bereits um 12:30 Uhr dort einlief und so überhaupt nicht bereits den Tag beschließen wollte, habe ich kurzerhand das Zimmer storniert und bin weitergelaufen.
Jetzt, die Füße hoch an die Wand gelehnt (mein zwischenzeitlich allabendliches Ritual), merke ich schon, dass sie mich heute weit getragen haben. Sie pochen, stechen und ziehen und werden wohl einige Zeit brauchen, bis sie sich regeneriert haben.
Es ging heute Morgen auch früh los. Nach einer – naja, nach doch einigen Gläschen Wein wenig erstaunlich – guten Nacht ging das Licht im Schlafsaal automatisch um Punkt 6:30 Uhr an. Man setzt hier offenbar Zeichen und lässt gleich gar kein Müßiggang aufkommen. So bin ich dann ganz ungewollt schon um 7:30 Uhr zurück auf dem Camino.
Torres de la Rúa ist noch im Morgenschlummer.
Das Wetter ist einfach perfekt zum Wandern: bewölkt, immer wieder kommt die Sonne durch und mit 20-24 Grad sehr angenehm. Der Weg ist dafür vor allem die letzten 12 km vor Navarrete wenig schön. Zu lange führte er an der Autobahn vorbei und über Teerstraßen.
Schon vor Viana sind Teile auf der – zum Glück – wenig befahrenen Landstraße zu gehen.
Viana ist früh erreicht. Hier lege ich meine Frühstückspause ein.
Kurz nach Viana, als ich gerade durch Musik beschwingteren Schrittes munter drauflospresche, treffe ich mal wieder ganz unverhofft auf ein bereits gut bekanntes Gesicht: Isi. Und so laufen wir die kommenden 2 Stunden bis nach Logroño gemeinsam.
Die erste von vier Regionen ist durchwandert. Ich habe Navarra hinter mir gelassen und die kleinste der Regionen, La Rioja, erreicht.
Isi (rechts) und ich mit einer Señora, die bereits in 3. Generation am Wegesrand Stempel in den Pilgerpass ausgibt und Nippes sowie Getränke günstig verkauft.
Denkmal für all die Pilger in Logroño. Ich finde, da passe ich doch gut in die Runde?
Nach Logroño laufe ich für ca. 6 km mit Anthony, einem Australier, der viel zu erzählen hat.
Die letzten 6 km laufe ich dann wieder alleine und erreiche um 16 Uhr nach 7,5 Stunden reiner Gehzeit Navarrete. Jetzt ist für heute auch genug.
Ein günstiges Zimmer mit eigenem Bad ist schnell in einem einfachen Hostal gefunden. Jetzt ab unter die Dusche und dann essen. Ich habe erneut einen Bärenhunger?