04.10.2019 – Camino del norte 18. Tag

von Katja Härle

4. Oktober 2019

Gijón – Avilés
(ca. 25 km)

Back on the road – im wahrsten Sinne…

Tatsächlich verlasse ich Gijón heute früh um ca. 9 Uhr schweren Herzens. Ich war fast versucht, noch eine Nacht zu bleiben, faul zu sein, meinem Shopping-Verlangen zu frönen ? Letzteres bringt mich letztlich dazu, genau das nicht zu tun. Hätte ich gewusst, welche unendlich scheußlichen Gegenden ich heute passieren werde, hätte ich mich bestimmt anders entschieden.

Nun denn, also verlasse ich diese ihrer Einwohnerzahl zum Trotz lauschige Stadt und mache mich auf Richtung Avilés. Bereits in meinem Pensionszimmer ziehe ich mir den Poncho über, denn es regnet schon den ganzen Morgen.

Es dauert gut 1,5 Stunden, bis ich die Stadt endgültig hinter mir lasse und nahtlos übergehe zu hässlichen Straßen und riesigen Industriekomplexen.

Auch das ist Camino!

Für gut 1,5 Stunden ist mir dann Gehen auf schöneren Wegen vergönnt…

…bevor mich letztlich wieder die Straße und der Verkehr haben und nicht mehr verlassen werden bis Avilés. Zumindest hat es zwischenzeitlich aufgehört zu nieseln.

Avilés selbst empfängt mich dann ebenfalls nicht gerade warmherzig. Das Stadtbild ist schmuddelig und verwahrlost, so zumindest in den Randbezirken.

Unvermittelt stehe ich, um eine Ecke gehend, im Zentrum der Stadt und das kann sich dann schon eher sehen lassen. Schmucke kleine Gässchen und Gebäude, wenngleich viele von diesen bessere Zeiten gesehen haben und längst nicht so liebevoll restauriert und in Schuss gehalten sind wie diejenigen in Gijón.

Ich freue mich auch jetzt wieder auf ein Einzelzimmer, mit Badewanne☺️ Ein Vollbad wird meinen Muskeln gut tun. Nachdem ich die letzten Tage mit Gelenkproblemen und Kopfschmerzen gekämpft habe, ist es heute mein linkes Knie und vor allem meine linke Wade. Deshalb darf heute auch nach knapp 25 Kilometer Schluss sein. Avilés bietet laut Camino-Wanderführer kaum empfehlenswerte Pilgerunterkünfte, weshalb ich bereits zu Mittag entschieden habe, erneut ein Hotelzimmer zu buchen. Et voilà:

Ganz schön pompös.

So ähnlich preist mir die Dame an der Rezeption dann auch das Zimmer an: sehr groß, sehr schön, extra ruhig und mit einer Badewanne. Und ein Extra gibt es für mich entgegen der Booking.com-Buchung dann on top: Pilger erhalten selbstverständlich ein Frühstück. Laut Buchung wäre keines inklusive. Sehr freundlich, oder? ☺️

Nachtrag:
Mit dem heutigen Tag habe ich nun knapp 507 Kilometer der ca. 840 Kilometer langen Strecke hinter mir. Die Kilometerangaben variieren wie bereits häufiger erwähnt stark von Buch zu Buch und je nach Wegalternative. Aber es liegen wohl noch ca. 330 Kilometer vor mir.

Die grüne Linie markiert die bereits zurückgelegte Strecke. Santiago ist nicht mehr allzu fern. Ob ich es erreiche oder gar weiterlaufe….? Wir werden sehen ☺️



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