Comillas – Serdio
(23,2 km)
Die Nacht war nicht sonderlich gut. Ich liege zwischen 3:30 und 4:30 Uhr ca. 1 Stunde wach und massiere nochmals meine Füße, weil diese mir ganz gehörig zu schaffen machen. Deshalb habe ich es heute tatsächlich mal wahr gemacht und bin wirklich nur eine kurze Etappe gelaufen.
Und bis auf ca. 3 km Strand war wieder nur Teer und Asphalt dabei. Dafür genieße ich den Strand umso mehr und gehe barfuß. Eine Wohltat, die sich kaum in kurzen Worten beschreiben lässt.
Ich gehe also nach der durchwachsenen Nacht spät los und bin damit erst gegen 9:30 Uhr zurück auf dem Camino. Und ich lasse mir heute betont Zeit. Vor allem das Gehen am Strand genieße ich, wie schon erwähnt, ausgiebig.
Zwei gemütliche Pausen zum Frühstücken und Mittagessen sind ebenfalls drin. So mache ich die gut 23 Kilometer in 6 Stunden und erreiche die Herberge in Serdio früh, um 15:30 Uhr.
Comillas gestern bei anbrechender Nacht.
Die pompöse kirchliche Universität von Comillas bei meinem morgigen Aufbruch.
Die Sonne ziert sich noch etwas, wie auch schon die letzten Tage.
Als ich am Strand ankomme, kommt endgültig auch die Sonne durch.
Das fühlt sich doch gleich anders an…☺️
Ich nähere mich San Vincente de la Barquera.
Die dortige Herberge hat Ende 2018 wegen baufälliger Substanz geschlossen. Eine Neue wurde bislang nicht gefunden. Somit gibt es auch in diesem malerischen Ort keine wirklich erschwingliche Unterkunftsmöglichkeit für Pilger. Kantabrien ist mir nicht geheurer: nur Asphalt und Gehen auf Straßen, Herbergen kaum oder nur dürftig vorhanden, Pilgermenüs habe ich schon seit geraumer Zeit keine in Restaurants ausgelobt gesehen, Beschilderung mäßig…. Offenbar schätzt man uns Pilger hier nicht all zu hoch ein, aber den Weltkulturerbe-Status nimmt man dann schon gerne mit…. zugegeben, ich bin etwas genervt ? wird Zeit, dass ich die Region Asturien erreiche. Hoffentlich wird es da besser. Aus der Erinnerung vom Camino Primitivo würde ich sagen: definitiv ja!
Und später Rückblick auf San Vincente de la Barquera.
Nachmittags zieht das Wetter erneut zu, zwischenzeitlich ist es sogar recht frisch geworden.
Meine heutige Unterkunft: die öffentliche Herberge von Serdio.