La Portilla – Cuerres
(ca. 28 km)
Der Morgen startet sehr sonnig aber kühl. Und er bietet eine grandiose Sicht auf die in der Morgensonne rötlich gefärbten Picos de Europa:
Llanes scheint ein reicher Badeort zu sein; Villen flankieren die Straße:
Eindrucksvoll auch von der Küstenseite, Llanes und im Hintergrund die Picos de Europa:
Der Weg gestaltet sich heute wieder abwechslungsreicher, mit Schotter-, Kies- und Erdboden, im Wechsel zu wenig Teer und Asphalt, an der Küste entlang, hügelig und viel flaches Gehen. Die Ortschaften folgen in engmaschiger Zahl. So sind Pausen mit Versorgung fast jederzeit möglich. Da auch in Spanien – vor allem in den weniger urbanisierten Gegenden – die Supermärkte am Sonntag geschlossen sind, ist das durchaus wichtig. Gehen macht heute Freude. Und so strahle ich mit der Sonne um die Wette.
Selfie mal anders ?
Wegeskunst?
Um 16 Uhr nach einem schönen, entspannten Lauftag mit 3 ausgedehnten Pausen erreiche ich meine heutige Herberge:
Sie wird von einer Französin geleitet, die ihr Herz an den Camino und die Pilger verloren hat und sich hier einen Traum erfüllte – und damit wohl auch den Pilgern am Ende eines Lauftages.
Sehr gemütlich eingerichtet, mit viel Holz, offener Küche, großer Veranda im amerikanischen Stil und sehr viel Liebe zum Detail.
Allerdings wurde die Herberge letztes Jahr offenbar 7 Mal von Bettwanzen-Plagen heimgesucht, was jedes Mal ein aufwändiges Reinigungsverfahren nach sich zog. Die Nase voll davon – was durchaus zu verstehen ist, werden die Bettwanzen ja meist von Herberge zu Herberge im Rucksack, Schlafsack und in der Kleidung durch die Pilger verteilt – hat man sich hier einige, ungewöhnliche Regeln einfallen lassen:
Bei Ankunft wird geduscht, draußen! Coole Außenduschen nebenbei gesagt – im Bild links zu sehen:
Dann wählt man aus mehreren Körben bereitgestellte Kleidung – offenbar gewaschen. Rucksäcke und alle Textilien müssen draußen bleiben. Kleidung – wie bereits beschrieben – aber auch Schlafsäcke und Decken werden gestellt. Auch mal eine Erfahrung ☺️ Ansonsten ist es eine kleine und damit sehr familiäre Herberge für maximal 13 Pilger. In meinem Schlafsaal stehen allerdings nur 10 Betten.
Esszimmer von der Schlafgalerie aus gesehen.
Ich bin gespannt auf das gemeinsame Abendessen. Wieder mal entsprechend spät erst um 20:30 Uhr. Gut, dass ich erst um 13:30 Uhr sehr ausgiebig Mittag gegessen habe.
Es ist bereits eine illustre Pilgergesellschaft versammelt: drei Koreaner/in, ein Columbianer, ein deutsches Pärchen, das ich schon gestern in der Herberge kennen gelernt habe, eine weitere Deutsche und ein weiteres Maderl, das ich noch nicht verorten kann. Mal sehen, was und wer noch kommt.
Und morgen früh gibt’s gemeinsames Frühstück um 7:30 Uhr. Und das alles auf Spendenbasis wohl gemerkt. Es gibt schon einige Idealisten hier auf dem Camino. Das sollte man (und frau ☺️) unbedingt großzügig unterstützen, damit solche Perlen erhalten bleiben!