Olveiroa – Finisterre
(32 km im absoluten Shiiiit-Wetter)
Die Nacht in der Herberge war fantastisch. Die zwei Koreaner, mit denen Sylvie und ich das 8-Bettzimmer teilen, sind so ruhig, dass man sie nicht wahrnimmt. So wache ich irgendwann auf und bin nicht wenig erstaunt, dass es bereits 8 Uhr ist.
Ich laufe heute wieder mit Sylvie. Irgendwie passt es einfach mit ihr. Und so laufen wir anfänglich durch leichtes Nieselwetter. Später wird daraus allerdings starker Regen.
Nach dem späten Mittagessen gegen 14:30 Uhr haben wir noch ca. 15 km vor uns, also 3 Stunden laufen und zumindest ich bin schon ziemlich nass.
Das gipfelt dann später allerdings darin, dass ich das Gefühl habe, in meinen mittlerweile durchtränkten Schuhen einen halben See zu haben. So lasse ich irgendwann flapsig den Spruch los, dass ich wie Jesus jetzt auf Wasser laufen kann. Nun ja, etwas schräger Spruch, aber heute ist wirklich alles etwas schräg, witzig schräg.
Denn ohne Sylvie und ihre spritzige, erfrischende Art wäre ich heute definitiv nicht so lange durch den Regen gelaufen.
So kommen wir dann doch tatsächlich um 18 Uhr in der Herberge in Finisterre an, pitschnass aber glücklich, es geschafft zu haben.
Wir laufen durch die Wolken; die hängen hier ziemlich tief am ersten Berghang an der Küste.
Wir sehen das erste Mal das Meer.
Trotz Regen traumhaft!
Ein einziges Meer an Wasser auf dem Weg. Meine Schuhe saugen sich schließlich voll.
Durchnässt aber glücklich, doch noch angekommen zu sein: Sylvie und ich.