Muxía – Santiago
(0 km)
Bus. Ich habe mich nach genau 5 Wochen das erste Mal nicht mit meinen Füßen fortbewegt sondern mit einem fahrbaren Untersatz. Der Bus bringt mich frühmorgens zurück nach Santiago de Compostela. Ziemlich komisches Gefühl. Jetzt bin ich kein Pilger mehr. Das ist mal wirklich seltsam. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich in eine mir fremde „Rolle“ so schnell und problemlos geschlüpft bin und nun mich echt schwer tu‘, sie wieder aufzugeben. Denn trotz aller Widrigkeiten mit Massenpilgerei, dem Schlafen in großen Bettenlagern, quietschenden Bunkbeds (Stockbetten), schnarchenden Pilgern etc. habe ich mich doch von Anfang an wohl gefühlt mit dem täglichen, stundenlangen Gehen, dem allabendlichen Zusammentreffen mit anderen Pilgern aus aller Welt, dem „Buen camino“, der Freundlichkeit der Spanier, dem mit mir Alleinesein, verbunden mit der Natur und der sich ständig wechselnden Landschaft.
Dieser Weg löst in einem Gefühle aus, die wohl nur diejenigen wirklich nachempfinden können, die ihn selbst gegangen sind. Und das soll nun nicht abgrenzend oder gar hervorhebend gemeint sein, es ist nur so anders als alles andere, was ich bisher gemacht habe und es stellt so einiges auf den Kopf, was sonst in einem vor sich geht. Tja, irgendwie bin ich wohl angefixt: das war mit Sicherheit nicht der letzte Trip dieser Art!
Jetzt bleibt mir noch dieser Abend und morgen. Sylvie ist heute noch hier und reist morgen früh ab.
Und wir sind uns beide sicher, irgendwann heißt es wieder: Buen camino!