04.05.2018 – Camino Primitivo 8. Tag

von Katja Härle

4. Mai 2018

Lugo – Ferreira
(26,9 km)

Laaaaaange geschlafen heute Morgen. Ich habe mir absichtlich keinen Wecker gestellt. Denn, so müde, wie ich gestern war, wollte ich mir die Ruhe in meinem Einzelzimmer gönnen. Normalerweise wache ich dann ja doch früh auf. So war ich dann überrascht, dass es tatsächlich schon 7:55 Uhr war, wie ich am Morgen auf das Handy schaute.

Um 9 Uhr ging’s dann los, Richtung Ferreira. Der Weg war heute sehr ländlich, hügelig, aber nicht mehr bergig, kaum abwechslungsreich. So gediegen kann man gut dahintraben. Leider gesellt sich später ein ungebetener Gast dazu: Kopfweh. Zwar nicht schlimm, zwingt es mich dennoch wirklich in Ferreira für die Nacht Halt zu machen. Ansonsten wäre ich dem Pilgeraufkommen hier gerne entflohen und die 5,5 km zur nächsten Herberge weitergelaufen. Da die nicht an einem Etappenende liegt, wäre es dort sicher ruhiger. Wo kommen die alle auf einmal her? Aber gut wir liegen innerhalb der 100 km-Zone, die man, um als Pilger anerkannt zu werden und eine Compostela zu erhalten, gelaufen sein muss. So ist die Herberge hier im Schlafsaal schon voll und bietet nur noch Einzelzimmer (für unglaublich teure 35 EUR, für eine Herberge zu viel) oder ein Bett in einem Dreier-Zimmer mit Vater und Tochter aus Italia. Das passt dann für 15 EUR doch besser. Das sollte hier nicht falsch verstanden werden. Ich bin ja nicht geizig. Nur wenn man dies ins Verhältnis setzt zu den üblichen Preisen auf dem Camino (zwischen 6-10 Euro), ist das hier schon etwas exklusiv. Aber zugegeben es ist eine der schöneren Herbergen und wir haben zu dritt auch ein eigenes Bad. Das ist dann schon was.

Und dieses werde ich jetzt gleich mal aufsuchen 😉

Wegimpressionen:

Die Kathedrale Lugos.

Mal wieder ein Selfie…

Heute gehe ich viel Landstraße, aber ab und an sind lauschige Waldwege dazwischen.

Noch eine merkwürdige Beobachtung zum Abschluss des Tages:
In diesem Teil Spaniens scheint es Gang und Gebe zu sein, den Motor des Traktors oder des Autos vor der Kneipe oder dem Café laufen zu lassen, während man(n) drinnen schnell einen Kaffee (morgens) oder zwei-drei Bier (ganztags möglich 😉 ) zischt. Das habe ich in den letzten Tagen bereits mehrfach beobachtet. Das Verhalten erinnert mich an Sibirien. Nur dass es dort eine klar nachvollziehbare Bewandtnis damit auf sich hat: es ist zumindest im Winter so kalt, dass entweder der Diesel versulzen oder der Motor gleich gar nicht mehr anspringen würde, wenn man ihn abstellt. Aber was hat es denn bitte hier für einen Grund, außer unnötige Luftverpestung, Lärmbelästigung und Verschwendung? Das verstehe einer…

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