Zell – Scheidegg
(ca. 23 km)
Die Etappe von Zell nach Scheidegg verläuft hügelig und wenig anspruchsvoll. Das einzige, was gegen Ende des Wandertages zu nerven beginnt, ist das lange Gehen auf Teerstraßen. Die Füße, Knie und das übrige Gestell monieren zusehends den wenig bis gar nicht abfedernden Untergrund. Da helfen auch meine Luft gepolsterten Turnschuhe irgendwann nicht mehr.
Der Tag beginnt herrlich, nach gutem Schlaf und überraschend gutem Frühstück (nach dem vorabendlichen, „ungewöhnlichen Service“ nicht eben zu erwarten) und mit viel Sonne.
Wellige Landschaft und saftig grüne Wiesen säumen erneut den Weg.
Wie man es erwarten würde, passieren wir nahezu in jedem Ort eine Käserei.
In Simmerberg kann man über ein Schaufenster gar beim Käseschöpfen und -herstellen zuschauen.
Um kurz vor 15 Uhr passieren wir das wunderschöne Weiler, wo wir erst einmal für Eisessen und Kaffee einkehren.
Beim Verlassen von Weiler geht’s nochmals ordentlich den Berg hoch.
Dafür werden wir – oben angekommen – mit einem Traumausblick belohnt.
Um 18 Uhr erreichen wir das Pilgerzentrum in Scheidegg.
Ruhig gelegen und hübsch angelegt, geführt von der evangelischen Kirche in Scheidegg. Der Pilgervater Werner weiß viel zu erzählen, kümmert sich um ordentliche Mahlzeiten und Tischgepflogenheiten – so dürfen ein Blumenstrauß und Kerzen nicht fehlen, was die derzeitige und sehr sympathische Hospitalera Caroline gerne umsetzt.
Mit dem ersten wirklichen Mehrbettenzimmer dieser Pilgerreise und einer tatsächlichen Belegung zu viert, erhalten wir am letzten Abend unserer gemeinsamen Tage noch einen schönen Pilgerausklang.
Gepflegter Pilgerschlafsaal, wenn auch mit leicht durchgelegenen Matratzen.
Auch zum Frühstück wird wieder schön aufgetafelt.
Sollte ich bald meinen Weg durch die Schweiz vorsetzen, komme ich also hierher als Ausgangspunkt gerne zurück.☺️