Scheidegg – Lindau über Bregenz
(ca.13 km + Gondelfahrt + Schifffahrt)
Die Nacht war ok mit kleineren Einschlafschwierigkeiten. Angelika und ich teilen das Mehrbettzimmer mit einem Pilgerpärchen und sie (!!) sorgt anfänglich für einen Schnarchangriff der besonders heftigen Art. Meine Müdigkeit und ein „sich-in-die-Situation-ergeben“ und einfach nicht mehr darauf zu achten, was erstaunlicherweise gut funktionierte, bewirken dann ein doch zügiges Einschlafen.
So verlassen wir um 9 Uhr beschwingt und durch die erfahrenen Worte des Pilgervaters Werner bestärkt Scheidegg. Er rät uns noch am Abend, unbedingt den deutlich schöneren Weg über den Pfändersattel zu nehmen. Und der ist zumindest bis zur Bergstation der Pfänderbahn mit nur 13 km verlockend kurz und mit nur 200 Höhenmetern voraussichtlich zudem gemütlich. Wir wähnen also, einen lockeren und entspannten, letzten Wandertag vor uns zu haben.
Kurz nach Scheidegg.
Wir entzünden eine Kerze als Dank und verbunden mit einem Wunsch.
Schöne Waldwege und wenig Teerstraßen machen das Gehen heute zum Genuss.
Innehalten und den Ausblick genießen!
Das dann doch stete Auf und Ab des Weges sorgt dafür, dass wir dennoch erst um 13 Uhr den Pfändersattel erreichen. Und hier gönnen wir uns erst einmal ein ausgiebiges Mittagessen.
Vollgegessen erkämpfen wir uns die letzten Höhenmeter zur Bergstation der Pfänderbahn. Den steilen Abstieg nach Bregenz ersparen wir uns und genießen die schöne Aussicht lieber von der Gondel aus.
Bereits auf dem Weg zur Gondel zeigt sich uns der Bodensee und liegt uns in seiner ganzen Pracht zu Füßen.
Für die Fahrt nach Lindau, wo wir beide jeweils die Heimfahrt mit dem Zug antreten werden, wählen wir das Schiff. In nur 22 Minuten erreichen wir um kurz vor 16 Uhr Lindau, genau pünktlich und rechtzeitig wenige Minuten vor Abfahrt unserer Züge.
Lindau beim Anlegen.
Und so geht mein Münchner Jakobsweg dann doch unerwartet schnell zu Ende. Das Erlebte sacken und Revue passieren zu lassen, habe ich ja jetzt auf der Zugfahrt Zeit.
Bis es bald wieder „Buen camino!“ heißt.