Anwil – Steg 15,6 km
Wie ich anfange, den heutigen Blogeintrag zu schreiben, fallen mir die Kilometer der letzten 3 Lauftage auf: gut 15 km, knapp 25 und heute wieder gut 15 km. Bei all meinen vorigen Jakobswegen waren Distanzen von unter 20 km Ausdruck von schlechten Tagen. 25-30 km waren normal und darüber gute Lauftage. Jetzt finde ich 15 km schon gut und 25 km ist ein Woooow. Woran liegt‘s? Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, ob und wie gut mein Körper das lange Wandern verträgt. Vor allem bezüglich Kompatibilität meines angeschlagenen Rückens mit dem schweren Rucksack hatte ich Bedenken. Diese scheinen sich so nicht zu bestätigen. Der Rucksack fühlt sich auf dem Rücken gut an. Die Knie sind eigentlich auch ganz fein. Mein Körper ist nicht mehr so „elastisch gespannt“. Das heißt, ich merke, dass ich nicht mehr so schnell dahinziehe, fast federnd, voller Elan wie noch vor 4 Jahren. Ich schlendre eher. Also sehr entschleunigtes, gemächliches Gehen. Gefällt mir irgendwie und hat eben zur Folge, dass wir weniger Kilometer gehen. Und ich komme selten so „breit“ am Ankunftsort an, wie früher – zumindest ist das derzeit so. Wer weiß, was noch kommt. Schön ist dabei, dass das auch für Frank gut passt. Unsere Geschwindigkeiten sind ganz ähnlich, nur bergab kullre ich schneller dahin. Woran das wohl liegt? Mir ein Rätsel *hahaha*
Heute war einfach ein perfekter Tag. Das Wetter sonnig und angenehm warm. Die Route durchaus anstrengend aber gespickt mit schönen Momenten.
Ca. 2 Kilometer hinter dem Kloster beginnt der längere Anstieg aufs Hörnli, der mit 1133 m noch nicht zu den höchsten Bergen der Schweiz gehört 😉 Dennoch ist’s ganz schön anstrengend und wir kommen ziemlich ins Schwitzen.
Und dann sind wir oben, zumindest denken wir das! Die Gaststätte taucht vor unseren Augen auf. Doch die ist leider zu. Naja, wir haben genug Proviant dabei, weshalb das leicht zu verschmerzen ist.
Gestärkt starten wir den Abstieg… und stellen fest, dass es weiter nach oben geht. Oha, das war noch gar nicht der Gipfel. Noch gut weitere 2 km wird es aufwärts gehen, bis wir dann endlich tatsächlich am Gipfel ankommen.
Vor dem Abstieg hatten wir mehr Sorge, weil der ebenso steil angekündigt war und wir beide nicht mehr die besten Knie haben. Doch auch das war gut zu bewerkstelligen, mit immer wieder weniger steilen Passagen, einer Bank dazwischen und einem Schlangenlinienkurs, den ich zwischendurch einlegte. Dabei laufe ich die komplette Wegbreite nutzend von rechts nach links in Schlangenlinien, um so das Gefälle erträglicher zu machen. Für mich taugt‘s. Für Frank nicht so.
Nach gut 15 km beschließen wir, in Steg zu nächtigen und nicht weiterzulaufen. Es ist bereits 16 Uhr und wir wollen es nicht übertreiben. Noch fühlen wir uns gut, merken aber, dass die Füße sich nun auch gerne erholen wollen.