Mein neues Podcast-Kurzformat „Impuls“ soll dir als Inspiration dienen, in dir andere Sichtweisen und Perspektiven eröffnen dürfen und dich zum Nachdenken anregen. Schau, was sich mit dem Impuls in dir bewegt. Und vielleicht zeigen sich neue Wege und Ideen für dein Leben. Damit du kraftvoll und mutig deinen eigenen Weg gehen kannst.
Oder es war einfach nur eine schöne Geschichte 🙂
Heute im Impuls geht darum, wie gut du dich in der Arbeit spüren kannst. Nimmst du deine Grenzen wahr? Spürst du, wann es Zeit ist für eine Pause? Und wie gut steht deine Arbeit im Einklang mit deinen anderen Bedürfnissen und Lebensbereichen? Oder bist du gar schon völlig von deiner Arbeit absorbiert?
All das sind wichtige Erkennungsmerkmale, in wie weit du Burnout-gefährdet bist. Wenn du deine Grenzen nicht mehr spürst und sie damit weder wahrnimmst noch folglich beachtest, dann droht Erschöpfung.
Vielleicht gibt dir der heutige Impuls einen Denkanstoß, etwas am deinem Arbeits-Mindset zu ändern.
Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:
Heute mit einem Impuls, der zur vorherigen Podcastfolge passt. Und hier geht es auch um die Arbeit und wiederum zitiere ich aus dem Buch von Doris Zölls „Jeder Zeit erwachen“. Lausche und schau, was sich in dir bewegen mag.
Eins zu sein mit der Arbeit, Fluch oder Segen?
„Manch einer kann sich in seine Arbeit so sehr hineinversenken, dass er alles andere um sich herum vergisst.
Er achtet nicht mehr auf die Zeit, nimmt sich keine Pausen, hört und sieht nichts mehr. Er ist nur noch in diese Arbeit versunken. Erwacht er daraus, ist er zwar oft sehr erfüllt, er hat viel geschafft und war ganz bei der Sache. Diese Absorption hat ihn aber auch sehr erschöpft. Eine solche Arbeitsweise führt leicht zur Arbeitsucht, die über kurz oder lang zum Zusammenbruch führt.
Ich selbst kenne diese Haltung von der Gartenarbeit. Ich bin von ihr so eingenommen, dass ich die Zeit vergesse und meine Grenze erst dann bemerke, wenn ich schon auf allen Vieren kriechen muss, weil der Rücken so schmerzt.
Lange Zeit dachte ich, dass sei erstrebenswert: eins sein mit der Arbeit. Wenn ich mich so darin verliere, dass ich vollständig in die Arbeit vertief bin und ich nichts anderes um mich herum mitbekomme. Doch das ist nicht mit „Einssein mit dem Augenblick“ gemeint.
Als ich mich beim Arbeiten beobachtete, was bei dieser Art und Weise zu arbeiten in mir geschieht, erkannte ich, dass im Arbeiten ein Wollen und eine Absicht lag. Die Gedanken trieben mich an: „Das mache ich auch noch und das will ich auch noch fertig bringen und das noch und das noch.“ Dies ist ein Getriebensein. Auch wenn die Arbeit Freude bereitet, auch wenn ich in die Arbeit vertieft und ganz erfüllt bin.
Heute wird viel vom Burnout gesprochen. Viele Menschen sind von ihrer Arbeit ausgebrannt. Ein Grund dafür kann genau dieses Phänomen sein, sich so sehr mit der Arbeit zu identifizieren, dass kein Abstand mehr gewahrt werden kann. Dass man von der Arbeit aufgesogen wird und nicht mehr spürt, wo die Grenze ist. Dem liegt meist die tiefe Angst zugrunde nicht zu genügen: Ich arbeite so viel, dass niemand sagen kann, ich könnte es nicht schaffen. Ich arbeite so viel, damit ich nicht verliere, damit ich angesehen, angenommen und wertgeschätzt bin.
Nehmen wir als Beispiel die Arbeit einer Mutter oder eines Vaters. Sie ist wichtig, damit es den Kindern gut geht. Krankheit, ein Ausfall belastet das ganze Familiengefüge. Dies kann einem einerseits große Kraft verleihen, über seine Grenzen zu gehen, andererseits kann diese Anforderung innerlich zu einer solchen Überbelastung werden, dass eine Krankheit ausbricht, nur um dem Druck ausweichen zu können.
Überschreite ich meine Grenzen, macht dies krank.
Doch ich bemerke es nicht sofort, denn die Aufgabe bestärkt mich in meiner Wichtigkeit und der Sinnhaftigkeit meines Daseins so sehr, dass ich die Überforderung nicht zulasse und spüre.
Der Einbruch kommt erst viel später. Bei Eltern oft, wenn die Zeit der Brutpflege vorüber ist, die Kinder aus dem Haus, die Enkeln noch nicht auf dem Plan, mit denen ich nahtlos in meinem Muster weitermachen könnte. Jetzt bricht mein ganzer Sinnzusammenhang zusammen. Schnell versuche ich, eine neue Arbeit zu finden, mache mich unentbehrlich an anderer Stelle. Doch was ist, wenn dies nicht möglich ist? Was ist, wenn das Alter mir diesen Ausweg verwehrt?
Wo ist mein Sinn?
Wo ist meine Existenzberechtigung, wenn die Sinnhaftigkeit meines Lebens zerbricht?
Der Eintritt ins Rentendasein oder Arbeitslosigkeit kann diese Krise ebenso hervorrufen.“
(aus Doris Zölls „Jederzeit erwachen“)
Was regen diese Worte in dir an? Wie hältst du es denn mit der Arbeit und der Freude daran?
Und spürst du dabei deine Grenzen? Kannst du erkennen, wann eine Pause notwendig ist?
Bei all der Freude, bei all dem Spaß oder vielleicht bei all dem Pflichtgefühl? Spürst du, dass da auch andere Bedürfnisse sind, die dich mahnen, auch auf deinen Körper und auf dein gesundheitliches und mentales Wohlbefinden zu achten?
Wenn wir so sehr in die Arbeit versinken, wo sind wir dann noch?
Die körperlichen Bedürfnisse, mentale Bedürfnisse, einfach unsere anderen Bedürfnisse.
Wir bestehen ja nicht nur aus der Sinnhaftigkeit und der Anerkennung, die wir aus der Arbeit bekommen.
Wie ist das bei dir? Hast du ein harmonisches Verhältnis zu Pausen, Zeit für dich und Arbeit?
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachspüren.