Impuls 07: Glück ist eine Entscheidung oder welchen Wolf fütterst du

2. September 2024

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Mein neues Podcast-Kurzformat „Impuls“ soll dir als Inspiration dienen, in dir andere Sichtweisen und Perspektiven eröffnen dürfen und dich zum Nachdenken anregen. Schau, was sich mit dem Impuls in dir bewegt. Und vielleicht zeigen sich neue Wege und Ideen für dein Leben. Damit du kraftvoll und mutig deinen eigenen Weg gehen kannst.

Oder es war einfach nur eine schöne Geschichte 🙂

Heute mit einer indianischen Geschichte der zwei Wölfe in uns: einem weißen und einem schwarzen Wolf.
Und du hast die Entscheidung, welchen von beiden du fütterst.

Was mit den zwei Wölfen gemeint ist und was das mit deinem Lebensglück zu tun hat, erfährst du in dieser Episode.

 

 

 

Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:

 

Ich möchte mit einem Zitat starten, dass ich sehr passend finde für das Format meiner Impulse. Denn hier heißt es:

Jede Geschichte, die deine Gefühle berührt,
hat die Kraft, dich zu verändern und dich wachsen zu lassen.

 

(aus „Füttere den weißen Wolf“ von Ronald Schweppe und Aljoscha Long)

 

Und mit diesem Zitat möchte ich dir heute eine Geschichte vorstellen, die ich aus dem selben Buch stammt, allerdings eine sehr berühmte Parabel ist, die ich schon oft gehört habe.
In dieser geht es um zwei Wölfe. Die Geschichte ist aus dem Amerikanischen, vermutlich ein indianische Geschichte.

 

Die zwei Wölfe in dir

Unter dem weiten Sternenhimmel, unter dem Licht des Ahnenmondes, unter der Decke des großen Geistes saßen Roter Hirsch, der Älteste des Volkes und Kurzer Pfeil, der Sohn seines Enkels, am wärmenden Feuer.
Es war die erste lange Jagd Kurzen Pfeils gewesen, die Jagd, die ihn zum Manne machen sollte.
Schweigend saßen sie eine Weile, lauschten der Stille und den eigenen Gedanken.

„Großvater“, begann der Junge zögerlich, „ich soll ein Jäger werden und ich habe mit deiner Hilfe nun meine erste lange Jagd beendet. Doch die Ruhe will nicht in mein Herz einkehren. Heiter und fröhlich ging ich mit dir auf meine erste Jagd. Doch bald war ich unruhig und traurig, weil ich keine Spuren fand. Als du sie mir zeigst, wurde ich sogar wütend und vertrieb mit meinen lauten Worten das Büffelkalb, das wir sonst erlegt hätten.
Am Morgen war mein Herz weit vor Freude über den Himmel, die Erde und das Wasser. Doch am Nachmittag hasste ich die Sonne, die Menschen und mich selbst. Warum ist das so, Roter Hirsch, Vater meines Vaters Vater?“

Roter Hirsch sah in den Himmel hinauf, sah ins Feuer, sah in sein Herz.
Nach langem Schweigen sprach er schließlich. „Seit Anbeginn der Welt, noch bevor der Kojote, der Trickreiche, durch die Prairie streifte, noch bevor unser Volk auf Pferden ritt, leben im Herzen eines jeden Menschen zwei Wölfe.
Der eine ist weiß und strahlte wie die Mittagssonne.
Der andere ist schwarz wie die mondlose Wolken verhangene Nacht.
Erbittert kämpfen beide miteinander.“

„Kämpfen diese Wölfe denn auch in meinem Herzen?“, fragte Kurzer Pfeil und legte die Hand auf seine Brust.

„Ja, auch in deinem Herzen“, nickte der Alte. „Auch in meinem Herzen, auch in dem deiner Schwestern und Brüder, deines Vaters und deiner Mutter.

 

Sie leben und kämpfen im Herzen eines jeden Menschen.

Doch die Wölfe unterscheiden sich nicht nur in der Farbe ihres Fells.
Der schwarze Wolf fletscht die Zähne, er droht und knurrt und beißt. Er ist rachsüchtig, grausam und gierig.
Der weiße Wolf aber ist klug, sanft und liebevoll. Er liebt die Menschen und ist gütig und weise.“

Kurzer Pfeil sah lange in die Glut des erlöschenden Feuers.
Schließlich fragte er leise, „wird aber nicht der schwarze Wolf den weißen töten, ist nicht im Kampf der Wütende dem Sanften überlegen und was geschieht, wenn der schwarze Wolf den weißen Wolf erst besiegt hat?“

„Kurzer Pfeil denk nach. Kannst du den großen Helden Tamahanaka besiegen, nur weil du voll Wut bist?“

„Nein, es kommt auf die Stärke und das Können an. Aber welcher Wolf ist nun der stärkere?

Welcher wird den Kampf gewinnen?“ „Der, den du fütterst“, antwortete der Alte.

 

Und ich möchte euch hier noch die Fütterungsempfehlungen für den weißen Wolf mitgeben.
Zumindest ein Teilstück davon.

„Die Geschichte von den beiden Wölfen zeigt, dass Glück vor allem eine Frage der Entscheidung ist.
Und da das so ungeheuer wichtig ist, schreibe ich es hier gleich noch einmal hin, schwarz auf weiß, bzw. ich sage es euch nochmals.

Dein Glück ist deine Entscheidung.

Sicher ist die Entscheidung oft nicht gerade leicht, aber doch sehr viel öfter, als du wahrscheinlich glaubst.
Denn sogar wenn wirklich schlimme Dinge passieren und dir das Schicksal übel mitspielt, hast du doch immer noch eine Wahl. Und wenn du mich fragst, ist das allemal besser als keine zu haben. Wer die Wahl hat, hat nämlich nicht nur die Qual, sondern auch die Freiheit. Und nur darauf kommt es an. Denn die Freiheit gehört zum erfüllten Menschsein.
Welchen Wolf wirst du in deinem Herzen füttern? Der Schwarze ist voller Unruhe, Angst und Wut. Er regt sich leicht auf und wird schnell neidisch.
Der weiße Wolf ist das genaue Gegenteil. Er bleibt auch in schwierigen Situationen gelassen, ist entspannt, heiter und voller Lebensfreude. Natürlich variieren die Kräfteverhältnisse.
Mal ist der eine stärker, dann wieder der andere. Manche Menschen tragen von Haus aus einen riesigen Schwarzen Wolf mit sich herum, während andere den ihren kaum bemerken, weil er winzig ist. Doch über kurz oder lang wird immer der Wolf gewinnen, um den du dich besser kümmerst. Die Entscheidung liegt tatsächlich ganz bei dir.

Fütterst du deine Sorgen, Ängste und Selbstzweifel, so werden diese mit der Zeit immer stärker.

Wenn du hingegen positive Gedanken und Gefühle in dir nährst, dann werden die Negativen mit der Zeit von selbst verschwinden.“

(aus „Füttere den weißen Wolf“ von Ronald Schweppe und Aljoscha Long)

 

Meine Spüreinladung

Ich möchte dich gerne einladen, für einen kurzen Moment nachzuspüren, ob du diese zwei Wölfe auch in dir erkennen kannst.
Kennst du deinen weißen Wolf? Spürst du ihn? Vielleicht jetzt? Oder fallen die Situationen ein, wo du den weißen Wolf in dir gespürt hast? Der voller Freude ist. Gelassenheit, Mitgefühl, Offenheit.

Und dann gibt es auch den schwarzen Wolf. Wie ist es damit? Wie gut kannst du ihn spüren? Wie schnell kommst du mit ihm im Kontakt? Der, der dir Sorgen und Ängste und Zweifel einflüstert. Der vielleicht schnell neidisch ist, patzig, gestresst, genervt. Und das auch entsprechend nach außen zeigt.

Hast du einen Unterschied wahrgenommen in dem, wie du in Kontakt gehen konntest mit beiden Wölfen? Und was möchtest du heute mitnehmen?

Vielleicht ist es Zeit für eine Fütterung.

Und welchen du fütterst, legt ganz bei dir. Ich wünsche dir eine gute Entscheidung.