Mein neues Podcast-Kurzformat „Impuls“ soll dir als Inspiration dienen, in dir andere Sichtweisen und Perspektiven eröffnen dürfen und dich zum Nachdenken anregen. Schau, was sich mit dem Impuls in dir bewegt. Und vielleicht zeigen sich neue Wege und Ideen für dein Leben. Damit du kraftvoll und mutig deinen eigenen Weg gehen kannst.
Oder es war einfach nur eine schöne Geschichte 🙂
In der heutigen Geschichte geht es um eine Frau, die einen schweren Verlust erleidet und in ihrer Not Buddha um Hilfe bittet. Seine Hilfestellung bringt ihr in ungeahnter Weise Einsichten.
Mit diesem Impuls möchte ich Dir einmal mehr sagen, Du bist nicht allein. Keiner von uns ist allein, im Schmerz, im Kummer, in der Trauer, in der Not. Wir alle kennen solche Momente und Zeiten, wenngleich auch das Erleben so unterschiedlich und einzigartig ist wie wir Menschen.
Vielleicht findest Du mit dieser Anregung auch Trost. Trost darin, nicht alleine zu sein.
Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:
Die Geschichte von der trauernden Frau und Buddha
In dieser Geschichte geht es um eine Frau, die in ihrer Not Buddha aufsucht.
Und diese Frau hat etwas sehr Schmerzhaftes erlebt.
Jeder, der dies nun liest und das vielleicht selbst schon erlebt hat, oder es im nahen Bekannten- und Verwandtenkreis erlebt hat, weiß, wie schmerzhaft es ist.
Ich möchte mich schon im Vorhinein dafür entschuldigen, falls dies jetzt erneut Wunden aufreißt.
Es geht darum, das eigene Kind zu verlieren.
Und die Geschichte wird immer etwas leicht unterschiedlich erzählt und auch ausgeschmückt. Ich möchte mich hier auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.
Es geht um eine Frau, die ein Kind gebärt und überglücklich war.
Das Kind war ihr Ein und Alles. Und als das Kind ein Jahr alt geworden ist, erkrankt es und nach kurzer Krankheit stirbt es.
Die Mutter ist verzweifelt. Sie ist so verzweifelt und scheint die Traurigkeit und die Trauer nicht überwinden zu können, so dass sie sogar mit ihrem toten Kind von Haus zu Haus geht und Menschen bittet ihr zu helfen, das Kind wieder zu erwecken.
Es schlafe doch nur und es müsse doch eine Medizin geben, es wieder zum Leben zu erwecken.
Sie war so verzweifelt, dass sie es nicht annehmen konnte, dass ihr Kind verstorben ist.
Schließlich hört sie von Buddha und hört davon, dass er gleich hier in ihrem Umfeld seine Lehren verbreitet.
In großer Hoffnung geht sie zu ihm und sagt: „Buddha, hilf mir. Ich habe mein Kind verloren, mein Ein und Alles. Und ich möchte es wieder zum Leben erwecken. Es kann doch nicht fort sein. Weißt du ein Hilfsmittel? Weißt du eine Heilung?“
Und er sagt: „Ja, in der Tat, es gibt ein Heilmittel. Geh von Haus zu Haus und frage nach Senfkörnern. Sammle Senfkörner.“ Und das erscheint erst mal keine große Sache, denn zu dieser Zeit hat in Indien letztlich jeder Haushalt Senfkörner. Also, okay, das ist zu bewerkstelligen. Doch Buddha fügt noch was hinzu. „Sammle Senfkörner, und zwar von diesem Haus, in dem noch kein Mensch gestorben ist, in dem der Tod noch nicht ein- und ausgegangen ist.“
Trotz allem macht sich die Frau voller Hoffnung auf und denkt, das muss zu machen sein. Sie fühlt sich in ihrer Not so alleine, dass sie glaubt, dass das möglich ist.
Und so geht sie von Haus zu Haus und fragt nach Senfkörnern. Und sie bekommt recht schnell, die Antwort, ja, natürlich haben wir Senfkörner. Die Frau fügt hinzu: „Ich darf die Senfkörner nur nehmen, wenn in eurem Haus noch nicht Trauer durch Verlust eines geliebten Menschen erfahren wurde.“ Und da lächeln die Menschen sanftmütig und sagen: „nun dann können wir dir keine Senfkörner geben, weil in unserem Haus gibt es mehr Tote als Lebende.“
Und so geht sie von Haus zu Haus und bekommt jedes Mal dieselbe Antwort.
Geläutert kehrt sie zu Buddha zurück und sagt, sie habe verstanden.
Ihr Schmerz kann ihr niemand nehmen, die Traurigkeit und der Verlust kann ihr niemand nehmen.
Doch es ist allgegenwärtig und wir alle kennen das.
Wir alle haben schon einen geliebten Menschen verloren, wissen, wie es schmerzt, wenn ein Mensch stirbt. Wir alle haben Kontakt zu Tod und auch zu Geburt. Und doch scheint es oft so schmerzhaft zu sein, so unglaublich inakzeptabel zu sein, dass wir es nicht annehmen können, dass es zum Leben dazugehört. Und dass wir, so einzigartig unsere Geschichte auch sein mag, doch darin alle geeint sind, dass wir das kennen. Wir kennen den Schmerz über einen Verlust zum Beispiel.
Warum teile ich diese Geschichte hier?
Mein Podcast nennt sich ja „Burnout und Stress sind wahrhaft menschlich“ und er ist gedacht von Betroffenen für Betroffene. Denn ich glaube daran, dass darin eine Kraft liegt zu merken, ich bin nicht allein in meinem Schmerz. Ich bin nicht allein in diesem Erleben von Schwierigkeiten, Hindernissen, von tiefster Betrübnis, von Leid, von Schwierigkeiten mit dem Leben zurechtzukommen. Eben auch von sehr stressigen Situationen und Burnout.
Nur mag vielleicht dieses Leid nicht vergleichbar zu sein, mit einem Leid ein Kind zu verlieren.
Nein, ich möchte es auch gar nicht vergleichen.
Ich möchte Leid und Schmerz nicht in Kategorien einteilen, denn jeder erfährt es auf seine ganz individuelle Art und Weise. Und das und darin sind wir einzigartig.
Doch was uns alle eint, ist, dass wir es kennen, dass wir Schmerz kennen, dass wir Verlust kennen, dass wir Trauer kennen, dass wir Kummer kennen, Sorgen, Zweifel. Dass wir kennen, wie es sich anfühlt, mit dem Leben irgendwie gerade so gar nicht zurechtzukommen, wir alle kennen Unzufriedenheit und Erschöpfung. Wir kennen diese Umstände, wir kennen diese Zustände und erleben sie doch so einzigartig.
Und vielleicht mag dich dieser Impuls heute trösten, vielleicht mag er dir Kraft geben, eben…
Kraft in dem Wissen, du bist nicht allein.
Und dann ist der Impuls auf einen sehr, sehr fruchtbaren Boden gefallen.
Und wenn nicht, wenn er andere Gefühle in dir aufgewirbelt hat, dann möchte ich dich einladen, sie einfach anzunehmen. Und einfach klingt leicht und ich weiß, dass das nicht leicht ist. Und trotzdem möchte ich dich ermuntern, sie willkommen zu heißen, egal wie schlimm sie sich gerade anfühlen mögen. Es sind wirklich nur Gefühle und auch wenn es wehtut und auch wenn es schmerzt. Sie werden dich nicht umbringen und sie wollen auch nichts Böses. Sie wollen dich nur auf etwas hinweisen und vielleicht kannst du heute den Schatz dahinter erkennen. Was will dir dein Gefühl sagen? Was ist gerade los in dir?
Nimm es an wie ein Kind, das weint und das du halten magst, denn auch ein Kind, das weint, wohnt in dir.
Ich wünsche dir einen guten Tag, einen schönen Tag. Und ich wünsche dir, dass du die Kraft spüren kannst, darin, dass du nicht alleine bist.