Impuls 10: Was wir mit einem Elefanten am Pflock gemeinsam haben

4. November 2024

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Warum bleibt ein starker Elefant im Zirkus an einem kleinen Pflock gebunden?
Diese Frage bewegt Jorge Bucay – ein argentinischer Autor, Psychiater und Gestalttherapeut – schon sein Leben lang.
Letztendlich hat Jorge eine Erklärung gefunden und diese führt uns zu einem Aha-Moment über unsere eigenen Grenzen: Was, wenn die Hindernisse, die wir spüren, längst keine sind?
Was hält uns zurück, und was passiert, wenn wir unsere festgefahrenen Überzeugungen hinterfragen?

Lass Dich inspirieren und finde heraus, ob auch Du bereit bist, alte Glaubenssätze loszulassen und neue Wege zu gehen.

 

 

 

Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:

 

Der Elefant am Pflock

Jorge Bucay erzählt von einem Elefanten im Zirkus, den er als kleiner Junge bewunderte. Faszinierend und mächtig, konnte das Tier Bäume entwurzeln, doch außerhalb der Manege stand es – wie Bucay erstaunt feststellte – an einem simplen Holzpflock angekettet. Diese Kette hätte der Elefant leicht abreißen können, doch er blieb gefesselt. Warum? Als kleiner Junge erhielt Bucay nur unzureichende Antworten von den Erwachsenen um ihn herum, die das Verhalten des Elefanten auf dessen Dressur zurückführten.

Viele Jahre später fand Bucay die Antwort: Der Elefant blieb gebunden, weil er seit seiner frühesten Kindheit an den Pflock gewöhnt war. Damals, als er klein und schwach war, versuchte er noch, sich zu befreien – jedoch vergebens. Mit der Zeit akzeptierte er diese Ohnmacht und hörte auf, es überhaupt noch zu versuchen. So blieb er als erwachsener Elefant durch die Macht seiner eigenen Überzeugungen gefangen.

 

Auch wir hängen an alten Überzeugungen

Wie oft passiert uns dasselbe? Als Kinder haben wir schmerzliche oder prägende Erfahrungen gemacht, die uns glauben ließen, wir seien in bestimmten Dingen „nicht gut genug“, „nicht liebenswert“ oder „allein“. Diese Überzeugungen, die damals vielleicht eine Art Schutz waren, prägen unser Leben auch heute noch – oft ohne dass uns das bewusst ist.

So hängen wir oft an „Pflöcken“ alter Überzeugungen fest, die unser Verhalten und unsere Wahrnehmung steuern: Beziehungen, in denen wir uns nicht trauen, Grenzen zu setzen, Jobs, die uns unglücklich machen, aber aus denen wir uns nicht lösen. Die „Ketten“ sind unsichtbar, aber stark, weil wir sie nie wirklich hinterfragen.

 

Anregen, Überprüfen, Loslassen – Rütteln am Pflock

Mit dieser Episode möchte ich Dir den Impuls geben, diese „Pflöcke“ genauer anzusehen und Dich zu fragen: Was hält mich zurück? Gibt es Überzeugungen, die vielleicht längst nicht mehr der Realität entsprechen? Und was passiert, wenn ich mutig genug bin, daran zu rütteln und sie zu hinterfragen?

Oft sind es kleine Schritte und neue Perspektiven, die uns den Mut geben, festgefahrene Muster zu lösen und frei zu werden von Gedanken, die unser Leben und unsere Beziehungen begrenzen.

 

Ein paar Fragen, die Du Dir stellen könntest 
  • Wo in meinem Leben fühle ich mich festgefahren?
  • Gibt es Situationen, in denen ich immer wieder dieselben Schwierigkeiten erlebe?
  • Welcher alte Glaubenssatz könnte mich daran hindern, mich frei zu entfalten?

Ich lade Dich ein, einmal tief durchzuatmen und genauer hinzuschauen: Welche Pflöcke möchtest Du vielleicht schon lange aus der Erde reißen?

Ich wünsche Dir inspirierende Gedanken und ein mutiges am „Pflock-Rütteln“.