Ich habe ein neues Podcast-Kurzformat „Impuls“ entwickelt. In diesen wenig-minütigen Episoden möchte ich dir keine Antworten geben oder dir meine eigenen Sichtweisen aufzeigen.
Vielmehr soll dir der Impuls als Inspiration dienen, in dir andere Sichtweisen und Perspektiven eröffnen dürfen und dich zum Nachdenken anregen. Schau, was sich mit dem Impuls in dir bewegt. Und vielleicht zeigen sich neue Wege und Ideen für dein Leben. Damit du kraftvoll und mutig deinen eigenen Weg gehen kannst.
Oder es war einfach nur eine schöne Geschichte 🙂
Heute im Impuls geht es um den Wert eines Geldscheins und darum, was wir daraus über unseren eigenen Wert bzw. den Wert anderer Menschen lernen können. Hast du dich schon einmal mit der Frage beschäftigt, wonach sich eigentlich dein Wert richtet? Woran erkennst du ihn? Und wie sehr lässt du dich von Äußerlichkeiten einnehmen?
Lausche gespannt der heutigen Geschichte – vielleicht hast du danach ein paar Ideen zum Thema Selbstwert oder einfach etwas zum Nachdenken.
P.S.: ich übe mich in Imperfektion – lass dich nicht Ablenken von den Geräuschen im Hintergrund. Es war einfach zu schön, um alle Fenster zu schließen 😎
Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:
Die Geschichte des Umschlags
Ein wohlbekannter Sprecher startete sein Seminar, indem er eine 100 Euro Banknote hoch hielt und die etwa 500 Teilnehmer im großen Saal fragte, „Wer möchte diese 100 Euro haben?“
Alle Hände gingen hoch.
„Ich werde diesen Geldschein einer Person in diesem Raum geben, aber zuerst lasst mich eines tun.“
Er nahm ein Kuvert, gab das Geld hinein und verschloss es. Dann fragte er wiederum das Publikum, „Möchte ihn immer noch jemand haben?“
Die Hände blieben oben.
Dann fing er an, das Kuvert zu zerknüllen. Feste drückte er den Geldschein bzw. das Kuvert in seine Faust und wandte sich letztendlich erneut an die Menschen im Saal. „Wer will ihn noch haben?“
Die Hände waren immer noch oben.
Er schaute in die Menschenmenge und warf dann den Umschlag auf den Boden. Trat mit seinen Schuhen darauf herum, bis er zerknittert und voller Schmutz war. Er hob den zerschlissenen Umschlag an einer Ecke auf. Unansehnlich wie er nun war, zeigte ihn der Mann den Seminarteilnehmern. „Hat es sich jemand anders überlegt? Möchte ihn immer noch jemand haben?“
Keine Hand ging nach unten. Alle Arme blieben unbeirrt in der Höhe.
Was hat der Wert des Inhalts mit dem Umschlag zu tun?
„Nun liebe Freunde, soeben haben wir eine wertvolle Lektion gelernt. Was auch immer mit dem Geldschein geschah, ihr wolltet ihn immer noch haben, weil ihr wusstet, dass das Geld seinen Wert nicht verloren hatte. Ob verborgen im Umschlag, ob zerknittert oder äußerlich schmutzig und schäbig, er behielt seinen Wert von 100 Euro.“
Die Menschenmenge wurde nachdenklich.
„Menschen werden manchmal vom Leben gezeichnet, fallen gelassen, sind am Boden zerstört, fühlen sich vielleicht selbst wertlos und ausgestoßen. Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben. Der Umschlag mag schmutzig erscheinen, den Glanz verlieren oder die Aufschrift darauf unleselig werden. Aber gleichgültig, was mit jemandem passiert, schmutzig oder sauber zerknittert oder fein gebügelt, strahlend oder unansehnlich, der Wert des Menschen bleibt unangetastet. Der Kundige lässt seinen Blick vom Umschlag und dessen Beschaffenheit nicht verschleiern, noch kann ihn der Schein vom Sein ablenken. Auch hinter der Fassade kann er unbeirrt die Einzigartigkeit und den unschätzbaren Wert der Menschen erkennen.“
(Aus dem Buch „Die goldenen Äpfel“ von Kambiz Poostchi)
Wie steht es um deinen Wert?
Was regt diese Geschichte bei dir an?
Wie hältst du es mit dem Wert eines Menschen?
Wie hältst du es mit deinem eigenen Wert? Fühlst du dich nur wertvoll, wenn du dein Antlitz im Spiegel magst, wenn du dich schön findest, gestylt, ordentlich frisiert, keine Pickel und schmeichelnd gekleidet?
Oder fühlst du dich auch wohl, wenn dein Umschlag nicht so schick und elegant daherkommt, du vielleicht einen Schlumper-Jogginganzug trägst, deine Haare fettig und strähnig herunterhängen und ein ordentlich großer Pickel auf deiner Nase prangt?
Wie hältst du es dann mit deinem Wert? Was bedeutet für dich, wertvoll zu sein? Woran erkennst du deinen Wert?
Und wie steht es denn um deinen Selbstwert? Was ist für dich überhaupt Selbstwert?
Kannst du es fühlen, spüren, dass du selbst wertvoll bist?
Ich wünsche dir ein angenehmes Eintauchen mit diesen Fragen.
Bleibe in Kontakt mit dem, was sich da bewegen mag und verliere nicht die Bodenhaftung. Letztendlich ist es eine Reise, die nicht unbedingt sofort immer mit einem Ziel oder einem Ergebnis versehen ist. Vielleicht braucht es Zeit, Geduld, viel Lebenserfahrung und mal den ein oder anderen Blickwinkel auf die Sache selbst, um den eigenen Wert wirklich zu entdecken und dann zu erkennen, dass er so überhaupt nichts mit dem Umschlag zu tun hat.
In diesem Sinne einen wertvollen Tag wünsche ich dir.