Sch… auf Erleuchtung oder wahre Befreiung liegt in der Akzeptanz

9. September 2024

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Immer wieder begegnet mir in spirituellen Kreisen oder auch in der Persönlichkeitsentwicklungs-Szene eine Atmosphäre „lichtvoller, erleuchteter Gutmenschen“.
Und zugegeben, mich bringt das jedes Mal nahezu zum K….. 🤮 Sorry ob meiner klaren Worte.
Aber so ist es. Etwas in mir rebelliert heftig, denn es wirkt unvollständig.
Und ich merke, dass ich ein anderes Verständnis von Erleuchtung oder dem Umstand, mit mir im Reinen zu sein, habe.

Für mich gehört im Leben alles dazu. Plötzlich nur noch gelassen einen Zentimeter über den Boden zu schweben, hat für mich mehr mit „spirituellem Bypass“ denn mit Erleuchtung zu tun.

Was es damit auf sich hat und was für mich wahrhaft erleuchtet ist, erfährst du in dieser Podcast-Folge.

🎧 Reinhören könnte sich lohnen – es wird dich bestimmt erleuchten 😅

 

 

Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:

 

Was bedeutet Spiritualität und Selbsterkenntnis für mich?

Für mich bedeutet Spiritualität nicht nur Meditation und Erleuchtung, sondern auch das Erkennen und Akzeptieren aller Teile meines Selbst. Dieser Weg schließt auch die persönliche Entwicklung und das ehrliche Auseinandersetzen mit den eigenen Schwächen ein.

 

Warum „Scheiß auf Erleuchtung“?

Der provokante Titel soll verdeutlichen, dass die oft angestrebte spirituelle Erleuchtung nicht das alleinige Ziel sein sollte. Viel wichtiger ist es, auch die dunklen Seiten und Schattenanteile des eigenen Wesens zu akzeptieren. Eine wahre spirituelle Entwicklung beinhaltet nicht nur Licht und Liebe, sondern auch das Akzeptieren und Integrieren unserer tiefsten und unangenehmsten Emotionen. Und das zum Leben Licht wie Schatten gehören.

In Seminaren und Kursen zur Persönlichkeitsentwicklung erlebe ich oft eine Atmosphäre des zwanghaften Gutmenschentums. Diese Tendenz, nur noch positive und lichtvolle Eigenschaften zu zeigen, stößt bei mir auf inneren Widerstand. Es scheint, als ob viele Menschen versuchen, ihre dunklen Seiten zu verdrängen, um einem idealisierten Bild von Erleuchtung zu entsprechen. Doch wahre Entwicklung erfordert die Akzeptanz aller Seiten des menschlichen Seins.

 

Das Phänomen des „spiritual bypass“

„Spiritual bypass“ beschreibt das Phänomen, wenn Menschen versuchen, negative Gefühle und Schattenseiten zu umgehen, indem sie sich ausschließlich auf spirituelle Erleuchtung konzentrieren. Dies führt zu einer unvollständigen und unauthentischen Entwicklung. Anstatt sich ihren wahren Gefühlen zu stellen, flüchten sie in eine Illusion der Erleuchtung und verpassen die Chance auf echte innere Heilung.

 

Im Zen-Weg zur Erleuchtung ist alles enthalten

Zen lehrt, dass alles zwei Seiten hat und dass man die Erleuchtung nicht als reinen, lichtvollen Zustand missverstehen sollte. Zen lädt dazu ein, alle Aspekte des Lebens zu akzeptieren, sowohl die positiven als auch die negativen, die ja nur zu solchen werden aufgrund unserer Bewertung. Es geht darum, im Hier und Jetzt zu leben und jede Erfahrung, ob angenehm oder unangenehm, als Teil des Lebens zu sehen.

 

Warum ist es wichtig, alle Gefühle zu akzeptieren?

Es ist essenziell, alle Emotionen, einschließlich Wut und Aggression, zu akzeptieren und zu erleben. Nur so kann eine vollständige und authentische Persönlichkeitsentwicklung stattfinden. Das Unterdrücken unangenehmer Gefühle führt lediglich zu inneren Konflikten und verhindert echtes Wachstum. Indem wir alle Gefühle annehmen, erlauben wir uns, als vollständige und authentische Menschen zu leben.

 

Gefühle erleben ohne Anhaften

Zen lehrt, dass man jede Situation als neutral betrachten und die Bewertungen loslassen soll. Dies hilft, sich auf den aktuellen Moment zu konzentrieren und nicht an negativen Erlebnissen festzuhalten. Herausforderungen und Rückschläge sind unvermeidliche Teile des Lebens, und ihre Akzeptanz ermöglicht es uns, daraus zu lernen und weiterzuwachsen.

Unser Geist bewertet ständig, aber es liegt an uns, diese Bewertungen anzuerkennen und nicht daran festzuhalten. Bewertungen entstehen durch unsere subjektiven Wahrnehmungen und Erfahrungen. Indem wir lernen, diese Bewertungen loszulassen, können wir das Leben objektiver und friedvoller erleben.

 

Wahre Veränderung findet durch Akzeptanz statt

Wahre Befreiung liegt in der Annahme dessen, was ist. Veränderung entsteht paradoxerweise durch Akzeptanz und nicht durch den Versuch, ständig alles zu kontrollieren oder zu verbessern. Indem wir das Leben so annehmen, wie es ist, öffnen wir uns für echte Transformation und inneren Frieden.