Ich mach‘ mich wieder auf den Weg…. und dieses Mal ganz anders!

von Katja Härle

25. April 2023

Prolog

Endlich, nach über 3 Jahren mache ich mich wieder auf den Weg.
Und dieses Mal ganz anders. Nun, es ist immer anders, weil eine Wiederholung ja nie möglich ist – die, die mich kennen, wissen, dass für mich jeder Weg neu ist. Und auch wenn ich noch so viele Erfahrungen beim Pilgern sammle, es ist doch immer wieder frisch, neu, neu-herausfordernd, einfach anders.

Doch was meine ich nun damit, dass es dieses Mal anders wird? Wenn ich ohnehin daran glaube, dass es jedes Mal neu und anders ist?

Zu den Fakten:

ich nehme mir dieses mal die Schweiz vor. Ganze 440 km von Konstanz nach Genf:

Nun das ist an sich noch nichts Besonderes.
Besonders ist, dass ich dieses Mal nicht alleine gehe – sondern mit meinem Partner Frank.
Besonders ist, dass sich dieses Mal Bedenken und Sorgen über meine Vorfreude legen, die ich – zugegeben – erst die letzten Tage verspüre. Das ist schon sehr besonders, dass ich mich nicht unbändig freue, mich endlich, nach so langer Zeit, wieder auf den Weg zu machen. Und ja, mir hat es gefehlt, das Pilgern, das lange mit mir alleine sein, das einfache Leben ohne Verpflichtungen, ohne viel Hab und Gut. Liegt die Trübung am Umstand, dass ich nicht alleine gehe?

Nein. Denn wir haben uns die Freiheit gelassen, erstmal zu gucken, wie es sich anfühlt und entwickelt. Vielleicht starten wir nur immer gemeinsam in den Tag und treffen uns abends wieder zur gemeinsamen Übernachtung und dazwischen geht jeder seinen Weg in seinem Tempo. Oder es wird ein fröhlicher Mix aus miteinander gehen und für sich sein. Wir werden sehen.

Das ist es also nicht. Es liegt vielmehr an der langen Zeitspanne, seit ich das letzte Mal auf dem Weg war und dem damaligen Erleben. Im September 2020 habe ich nach 2,5 Tagen abgebrochen, weil mein Körper sich schwerfällig und so gar nicht nach laufen anfühlte. Es liegt daran, dass ich seither einige physische Symptome erlebt habe, für die ich keine wirkliche Erklärung habe. Es liegt daran, dass seit gut 2 Jahren mein Rücken, insbesondere die BWS, mir erhebliche Beschwerden macht und ich daher nicht weiß, wie gut es mir tut, einen ca. 10 kg schweren Rucksack zu tragen. Es liegt daran, dass ich seit geraumer Zeit Schlafsensitiv bin – was soll das denn sein? Nun, ich schlafe erst ein, wenn ich eine gute und bequeme Position vor allem für meinen Rücken gefunden habe. Und das kann dauern, glaubt mir. Und ich brauche zum Einschlafen und zwischenzeitlich auch zum Durchschlafen –  früher war mein Schlaf offenbar tiefer – absolute Stille. Geräusche – z.B. nächtliches Schnarchen – halten mich vom Schlaf ab. Außerdem bin ich empfindlich auf gewisse Härtegrade der Unterlage. Zu weich ist doof, zu hart noch viel mehr. Also beste Voraussetzungen für Pilgern in zumeist einfachen Unterkünften mit Mehrbettzimmern.

Und dennoch habe ich mir vorgenommen, dass das diesmalige Motto ist: ich übe mich in Zufriedenheit.

Wie das gehen soll? Und wie gut mir das gelingt, wirst Du erfahren, wenn Du mir auf meinem Weg folgst 🙂
Am 2. Mai geht’s los!

 

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