Sarria – Portomarín
(23,5 km)
Werde mich jetzt wohl etwas kurz halten. Habe leider Kopfschmerzen und die genommene Tablette scheint (noch) nicht zu wirken.
Der Camino führte heute über schöne Wege, alles sehr dörflich, viel Landwirtschaft, kleine Dörfchen und Weiler, durch kleinere Wäldchen aus Eichen oder bereits schon erwähnten, gut duftenden Kiefern. Das Laufen geht gut, die Strecke ist zwar selten flach, aber kaum wirklich anstrengend. Galicien ist sehr hügelig, und so verläuft der Weg in einem ständigen Auf und Ab. Dennoch beschließe ich den Tag nach „nur“ 23,5 km um ca. 13:45 Uhr in Portomarín.
Heute bemerke ich dann doch den vielfach angekündigten Anstieg der Pilgermassen. Es ist ziemlich voll auf dem Camino und ich bin daher nie allein. Doch scheint das ein ganz anderer Schlag von Pilgern zu sein. Anfänglich waren ja auch schon Massen unterwegs. Da war aber das Pilgermiteinander von Freundlichkeit, Interesse, Neugier mit einer guten Portion Aufbruchstimmung und Abenteuerlust geprägt. Die mir hier begegnenden Pilger sind aber gänzlich anders: muffig (nicht mal 50% grüßt zurück, von allein grüßt ohnehin keiner), am anderen desinteressiert, starten den Tag verhältnismäßig spät und laufen offenbar weit in den Nachmittag rein. Da war ich ja zu Anfang der große Exot.
Nun ja, weit ist’s ja sowieso nicht mehr.
Dafür viel Natur in ländlicher Gegend!