Ge(h)danken

von Katja Härle

19. September 2017

Nachdem ich ja allzu häufig erwähne, dass ich während des Jakobsweges bei mir ankommen möchte, dass ich mich hier auf dem Wege finden möchte, mag sich der ein oder andere vielleicht denken, wieso schreibt sie dann ausgerechnet einen Blog? Diese Frage – und wenn auch nur vorweggenommen – möchte ich hiermit gerne beantworten. Und das nicht zuletzt, weil ich mich heute selbst intensiver mit dieser Frage beschäftigt habe.
Der Blog ist eine Sammlung meiner Eindrücke und auch meiner Gedanken sowie „Erkenntnisse“ während des Weges. Dabei sei aber an der Stelle gleich erwähnt, dass dieser keinesfalls alles wiedergibt, was mich des Tages so durchfährt oder mir widerfährt. Zum einen, weil ich so viel gar nicht tippen könnte und wollte und zum anderen, weil manche Gedanken hier nicht hergehören. Zu intim und persönlich, manchmal auch schlicht zu peinlich.
Für mich stellt das Onlinetagebuch in der Tat eine gute Möglichkeit dar, den Tag selbst nochmals Revue passieren zu lassen und dabei manches eben auch mit meiner Welt zu Hause zu teilen, meiner Familie und meinen Freunden. Also quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Und dabei hat es auch noch einen praktischen Nebeneffekt: würde ich all das handschriftlich aufzeichnen, hätte ich jeden Abend einen Krampf in der Hand. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, so viel mit der Hand zu schreiben. Und beim Tippen bin ich (trotz vielfacher Verschreiberli und Vertippereien) schneller.
Daneben hat der Blog exakt die gleiche Eigenschaften wie ein Tagebuch: er stimmt mir weder zu noch widerspricht er. Es kommt also kein Dialog zustande. Das heißt, ich kann ganz bei mir, meinen Eindrücken und Gedanken des Tages bleiben.
Um nämlich genau das zu vermeiden, in den Dialog zu gehen, möchte ich tatsächlich versuchen, Whatsapp bis zum Ende meiner Reise nicht zu nutzen. Oh je, ich muss gerade schon selbst lachen. Ob das gelingt? Das ist in etwa so, als wenn ich sage: „ich mach’s ganz kurz…“.?
Ein Versuch ist’s wert. Und wenn ich es nur schaffe, die Nutzung auf ein Minimum bzw. deutlich zu reduzieren, wäre das schon ein Gewinn. Noch schaffe ich es nicht, wenigstens zu gucken, wer was geschrieben hat, wenn ich seh, es gibt neue Nachrichten?
Also soviel dazu.

To be continued?



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