Lausanne – Tolochenaz 19 km
Ich mag Nächte in Hotels wie das Ibis nicht mehr. Sie erinnern mich sehr an die Zeit, als ich noch in der Wirtschaft gearbeitet habe und viel reisen „durfte“. Da waren Aufenthalte in „seelenlosen“ Hotels, auf deren Zimmer man die Fenster nicht öffnen konnte und die Klimaanlage einem Probleme mit den Nasennebenhöhlen bereitete, an der Tagesordnung. Zumindest ging es mir so. Und so wache ich auch heute das erste Mal mit leichtem Kopfweh und verstopfter Nase auf. Und trotzdem war es nachts viel zu warm im Zimmer…
Um die Ecke finden wir eine nette Bäckerei, in der wir für ein Frühstück einkehren. Dann geht’s ein Stück zurück des Weges, weil die Kathedrale zwar gestern bei unser Ankunft noch offen war, jedoch nicht das dortige Büro samt Pilgerstempel. Und für den gehen wir gerne knapp einen Kilometer zurück.
Der Weg aus Lausanne führt durch Stadtgebiet, Parkanlagen und bergab. Unanstrengend, unaufgeregt.
Am See entlang geht’s mal direkt am „Strand“ entlang – wirklich fast Meer-Feeling 😉 – mit Waten im Wasser. Mal führt es zwischen hohen Hecken hindurch, weil sich angrenzende Bewohner vor neugierigen Blicken schützen wollen. Mal auf schmalen Pfaden am Wasser. Und dann auf einer Strandpromenade nach Morges hinein.
Das Wetter reicht von frischer Brise und Sonne-Wolken-Mix bis zu 18 Grad Wärme, also alles in allem ein perfekter Wandertag. Nun ja, fast. Meine Füße machen sich seit vorgestern mehr bemerkbar. An der Stelle am linken Fuß, an der ich bereits ganz zu Anfang eine Blase hatte, kommt erneut eine. Und nun schuffelt und drückt es auch an zwei Stellen am rechten Fuß. Irgendwie scheint meine Haut an den Füßen ganz generell wie gereizt zu sein, vermutlich durch das viele Schwitzen und immer wieder mal nass werden durch das Durchlaufen nasser Wiesen.
Mal sehen, wie wir unseren Weg fortsetzen. Weitere 50-60 km am See entlanglaufen, könnte langweilig werden. Vielleicht nehmen wir das Schiff bis Genf und laufen lieber nach Frankreich rein?! Wir werden sehen. Noch ist nichts entschieden.
In Morges suchen wir erneut die Touristeninformation auf, um uns bei der Suche einer Unterkunft unterstützen zu lassen. Nach einigem Hin und Her – einem Hotelangebot für 140 CHF – finden wir ein BnB für 50 CHF in einem nahen Dorf. Nicht besonders schick, nicht besonders sauber, aber die Vermieterin ist sehr freundlich, weist uns in das Appartement ein und lässt uns dann mit etwas Lebensmittel für ein „petit dejeuner“ in der Wohnung zurück. Für 50 CHF nahe des Genfer Sees ein Schnäppchen. Mal wieder Glück gehabt 😉