16.07.23 – Via Gebennensis 8. Tag

von Katja Härle

16. Juli 2023

Vérou – Charavines (ca. 2,5 km abseits von Jakobsweg) 22,3 km

Ich bin mega-genervt. Die Unterkunftsucherei überschattet den ganzen Camino. Für morgen gibt es keine Möglichkeiten zu Übernachten unter 55 Euro. Wenn das so weitergeht, geht mir nicht die Puste aus sondern das Geld. In der Schweiz hatte ich so etwas befürchtet und es kam besser als gedacht. Von Frankreich hatten mir so einige Pilger vorgeschwärmt, wie toll die Pilgerherbergen und vor allem das Essen dort wären. Klar kostet es etwas mehr als in Spanien, man sagte mir mit Abendessen etwas von 30-40 Euro, was ja noch voll ok wäre. Ich finde diese Pilgerherbergen erstmal gar nicht. Geschlossen oder gar nicht erst existent. Geschweige denn etwas zu diesem Preis. Nervig! Oder ich stell mich besonders doof an. Ich habe neben dem Internet 4 verschiedene Quellen (Outdoor, ein extra Führer über die Unterkünfte der Association Rhône-Alpes des Amis de Saint-Jacques, auf den ich am meisten gebaut habe und 2 Unterkunftslisten aus dem Internet). Gerade der Führer der Rhône-Alpes-Vereinigung ist enttäuschend. Die Preise sind veraltet, die Privatunterkünfte, die auf Spendenbasis Pilger aufnehmen, gibt es vielfach nicht mehr. Und oft bleiben meine Anrufe schlicht unbeantwortet. Die Bucherei stresst mich. Nur draufloslaufen geht eben noch weniger, weil kaum am Wegesrand was zu finden ist. Herbergen – wenn es sie denn gibt – sind selten ausgeschildert. Man läuft einfach meist in der Pampa, durch Dörfchen und Weiler. Und selbst in größeren Ortschaften sind nur Hotels gut sichtbar, die für einen Pilger selten erschwinglich sind – zumindest nicht für mich. Einzige Ausnahme eben Campingplätze. Dass das Thema Schlafen auf die Art so einen Raum einnimmt, hätte ich nie gedacht.

So. Das musste jetzt raus und geschrieben werden. Ich hoffe, die Lage bessert sich. So macht das Laufen zwar Spaß, aber das Drumherum nervt…

Ansonsten war heute ein schlapper Tag. Nach 1-2 Stunden laufen spüre ich richtig Müdigkeit aufsteigen und sie bleibt, bis der See in Sicht kommt. So schleppe ich mich eher über den Weg, der mit gerölligen Wegen, mal Auf, mal Ab, durch Weiler und auf Teer auch nicht immer einfach zu gehen ist. Zumindest heute nicht für mich. Ach, heute ist einfach mal Frust angesagt. So!

Nach 1 Stunde laufen gibt’s um 8:30 Uhr erstmal Frühstück
Zweite Pause
Dritte Pause
Und dann ist der See Lac de Paladru endlich in Sicht

Um 15:00 Uhr bin ich am Hotel, das mit Direktlage am See besticht, was auch das einzige ist. Ok, heute ist Motztag 😉

Fast erste Reihe 🙂
Letztes gemeinsames Abendessen: die drei Pilgerdamen aus Deutschland und ich

Die Drei legen morgen hier einen Ruhetag ein, dann geht’s mit einem letzten Lauftag Richtung Zug.

Etappe 8



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