Wann fühlst Du Dich erfolgreich?
Und ist Dir Erfolg wichtig im Leben?
Wie würdest Du Erfolg überhaupt beschreiben? Und welche Rolle spielt dabei materieller Reichtum?
In dieser Podcast-Folge habe ich mich diesen Schwergewichten in Sachen „erfolgreich im Leben“ zugewandt.
Kein leichtes Unterfangen.
Erfahre, wieso ich finde, dass wir oftmals einer Möhre hinterherlaufen, die wir nie fangen können.
Und was wir aus der Geschichte über den Banker und den Fischer lernen können.
Wenn Du lieber liest, statt Dir die Audio anzuhören, dann findest Du hier die Shownotes:
Auf der Suche nach dem wahren Erfolg: Eine Selbstgespräch über Lebenserfüllung
Erfolg – ein Wort, das so vielschichtig ist wie das Leben selbst. Im heutigen, philosophischen Selbstgespräch möchte ich über dieses knifflige Thema sprechen, das mich schon lange beschäftigt. Was bedeutet Erfolg eigentlich für uns? Und verfolgen wir die richtigen Ziele oder jagen wir vielleicht einer Illusion hinterher?
Was ist Erfolg? Definitionen über Definitionen….
Es finden sich vielfältige Definitionen über Erfolg. Erfolg wird oft mit äußeren Maßstäben wie beruflichem Aufstieg oder materiellem Wohlstand gleichgesetzt. Hierfür braucht es allerdings Klarheit darüber, was wir erreichen wollen. Sich erfolgreich zu fühlen, setzt also häufig voraus, sich ein Ziel gesteckt zu haben. Doch ist das wirklich der Schlüssel zur wahren Lebenserfüllung? In meiner eigenen Suche nach Antworten bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass Erfolg mehr ist als nur das Erreichen äußerer Ziele.
Es geht vielmehr darum, ein Leben zu führen, das im Einklang mit unseren innersten Werten und Bedürfnissen steht.
Sind äußere Erfolge der Schlüssel zur Erfüllung oder liegt wahre Zufriedenheit im Inneren?
Ein Blick in den Duden verrät, dass Erfolg als das positive Ergebnis einer Bemühung definiert wird. Doch wie füllen wir dieses abstrakte Konzept mit Leben? Sind es die äußeren Erfolge, die uns wirklich erfüllen, oder liegt wahre Zufriedenheit in einem Leben, das im Einklang mit unseren innersten Überzeugungen steht?
„Tue das, was Du liebst und nicht etwas, um Geld zu verdienen“, sagt ein Motivationsredner. Doch viele assozieren Erfolg mit mehr Verdienst, mit einer höheren Gehaltsklasse, der Beförderung, dem im Budget abgeschlossenen Projekt etc. Jagen wir also den falschen Zielen nach?
Nie genug: die ewige Jagd nach äußeren Zielen
Für viele von uns ist Erfolg eng mit dem Erreichen von Zielen verbunden. Doch was passiert, wenn wir diese Ziele erreicht haben? Oft stellt sich heraus, dass die ersehnte Zufriedenheit ausbleibt und wir uns stattdessen nach neuen Herausforderungen sehnen oder gar eine große Leere sich auftut. Dieser ständige Drang nach mehr kann zu einer latenten Unzufriedenheit führen, die uns langsam, aber stetig auszehrt.
Suchen wir also das Glück in den falschen Dingen? Und führt dies zwangsläufig nicht eher zur Anhäufung oftmals unnötiger, materieller Dinge? Denn, wir brauchen immer noch mehr oder jagen dem nächsten Ziel nach, dass dieses Mal „endlich Zufriedenheit“ verspricht. Ganz so, als würden wir einer Möhre nachjagen, die vor unseren Augen baumelt, aber an einer Angel an unserem Kopf befestigt ist. Wir können sie nie erreichen. Das heißt, kaum sind wir am vermeintlichen Ziel, hat unser Geist schon das nächste Ziel auserkoren.
Also stelle ich mir die Frage, wozu brauche ich die nächste Karrierestufe? Was bedeutet es für mich, mir ein Haus gebaut zu haben? Was verspreche ich mir vom mehr Gehalt? Wozu und was soll sich dadurch für mich erfüllen?
Die folgende Geschichte mag hier gute Denkansätze liefern.
Der Fischer und der Banker – Eine Geschichte über weise Ziele
Ein Investmentbanker stand in einem kleinen mexikanischen Fischerdorf am Pier und beobachtete, wie ein kleines Fischerboot mit einem Fischer an Bord anlegte. Er hatte zwei Eimer voll Fische geladen.
Der Banker gratulierte dem Fischer zu seinem prächtigen Fang und fragte, wie lange er dazu gebraucht hätte.
Der Fischer antwortete: „ein paar Stunden nur, nicht lange.“
Daraufhin wollte der Banker wissen, warum er nicht länger auf See geblieben sei oder nicht noch mal am Nachmittag rausführe, um noch mehr zu fangen.
Der Fischer stutze und fragte: „aber wieso sollte ich das tun? Die Fische reichen mir und meiner Familie für die nächsten Tage.“
Doch der Banker ließ nicht locker. „Aber was tun Sie dann mit dem Rest des Tages?“
„Nun, ich schlafe morgens aus, gehe ein bisschen fischen, spiele mit meinen Kindern, mache mit meiner Frau nach dem Mittagessen Siesta, gehe durch das Dorf spazieren und unterhalte mich mit meinen Nachbarn. Abends kehre ich dann gerne mal auf ein Gläschen Wein ein und spiele Gitarre mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben“, antwortete der Fischer.
Daraufhin entgegnete der Banker: „Nun hören Sie mir mal zu. Ich habe einen Universitätsabschluss und ich glaube, ich könnte Ihnen helfen. Wenn Sie mehr Zeit mit Fischen verbrächten, dann könnten Sie schon bald ein größeres Boot kaufen. Und mit diesem größeren Boot hätten Sie auch die Möglichkeit, weiter hinauszufahren und damit bessere oder größere Mengen zu fischen. Mit diesem Erlös wiederum könnten Sie mehrere Boote kaufen, bis Sie eine ganze Flotte hätten. Und dann könnten Sie so viele Fische fangen, dass Sie die Großmärkte und großen Fischverarbeitungsbetriebe direkt beliefern könnten. Letztendlich könnten Sie immer größer werden, sodass Sie irgendwann selbst eine Fischfabrik hätten und eine eigene Fischverarbeitung. Und so hätten Sie Produktion, Verarbeitung und Vertrieb in Ihrer Hand.“
„Und wie lange wird das alles dauern?“, fragte der Fischer.
„Na ja, so etwa 15 bis 20 Jahre“, antwortete der Banker.
„Und was wäre dann?“, fragte der Fischer weiter.
Der Banker lachte und sagte, „dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten Sie mit Ihrem Unternehmen zum Beispiel an die Börse gehen, Ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen.“ „Millionen?“, sagte der Fischer, „Und dann?“ Der Banker erwiderte, „dann könnten Sie aufhören zu arbeiten. Sie könnten lange ausschlafen, ein bisschen Fischen gehen, mit Ihren Kindern spielen, eine Siesta mit Ihrer Frau machen, im Dorf spazieren gehen und in der nun frei gewordenen Zeit das Leben genießen“.
Und daraufhin antwortete der Fischer weise, „also genau das, was ich schon heute mache, mit dem einen Unterschied, dass dann meine Kinder bereits erwachsen wären und ich es verpasst hätte, sie aufwachsen zu sehen.“
Haben wir verlernt, das Leben zu genießen bzw. das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen?
Die Geschichte vom Fischer und dem Banker hat mir geholfen, meine eigene Einstellung zu Erfolg und Glück zu überdenken. Sie erinnerte mich daran, dass wahres Glück nicht durch äußere Erfolge, sondern durch innere Zufriedenheit entsteht. Es geht darum, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen und bewusst zu erleben. Und sie zeigt mir deutlich auf, dass Erfolg für mich nicht in der Anhäufung von Geld und materiellen Gegenständen liegt.
Die Geschichte legt dar, dass wir uns allzu oft Reichtum wünschen, um uns im Wesentlichen Freiheit zu erkaufen, die wir unter Umständen längst haben und nur nicht erkennen.
Auf meiner eigenen Reise habe ich gelernt, dass wahre Erfüllung nicht durch äußere Erfolge, sondern durch innere Zufriedenheit entsteht. Und hierbei geht es im Wesentlichen darum, ein Leben zu führen, das im Einklang mit unseren innersten Überzeugungen steht. Doch wie finden wir diesen inneren Kompass in einer Welt, die uns ständig nach außen drängt?
Lebenserfolg und Lebenserfüllung durch Integrität mit unseren innersten Werten
In der heutigen schnelllebigen Welt ist es leicht, sich von äußeren Maßstäben des Erfolgs blenden zu lassen.
Doch wenn wir innehalten und uns auf unsere innersten Werte besinnen, können wir den wahren Erfolg finden – ein Leben, das im Einklang mit unseren Überzeugungen steht und uns jeden Tag aufs Neue erfüllt.
Insofern halte ich es gerade in unserer heutigen Zeit für unabdingbar, immer wieder innezuhalten, still zu werden, in uns zu lauschen und uns bewusst zu machen, was uns wichtig ist, was für uns das Wesentliche ist.
Das Leben und unsere Lebenszeit ist zu kostbar, als dass wir das, was uns wichtig ist, bis auf die Rente aufschieben.
Und so wünsche ich Dir einen guten Blick auf Deine Ziele, die Dir das erfüllen mögen, was Dir wirklich wichtig ist im Leben.